BGH: Haftung des Direktors einer Limited gem. § 64 Satz 1 GmbHG
Kommentiert von RA Dr. Günter Seulen / RA Dr. Nefail Berjasevic
BGH, Urteil vom 15.03.2016 – II ZR 119/14, DB 2016 S. 949
Nachdem der EuGH mit seiner Entscheidung vom 10.12.2015 (EuGH, Urteil vom 10.12. 2015 – C-594/14, DB 2016 S. 44) den Weg für die Anwendung des § 64 Satz 1 GmbHG auf Direktoren einer englischen Limited, über deren Vermögen in Deutschland das Insolvenzverfahren eröffnet wurde, freigemacht hat, folgt der BGH der h.M. und wendet die Masseschmälerungshaftung nach § 64 Satz 1 GmbHG auch auf den Direktor einer Limited an. Die Entscheidung des BGH bringt vor allem eins: Rechtssicherheit.
Inhaltsübersicht
- I. Kernaussage des Urteils
- II. Rechtliche Begründung
- III. Praxisfolgen
I. Kernaussage des Urteils
Auf den Direktor einer Limited, über deren Vermögen in Deutschland das Insolvenzverfahren eröffnet worden ist, kommt § 64 Satz 1 GmbHG zur Anwendung.
II. Rechtliche Begründung
Die Beklagte ist Direktorin einer private company limited by shares (nachfolgend: Limited) mit Registersitz in