DER BETRIEB
Pensionsrückstellungen in der Niedrigzinsphase – Ein strukturierter Überblick

Pensionsrückstellungen in der Niedrigzinsphase – Ein strukturierter Überblick

WP/StB Prof. Dr. Ulrich Prinz / RA/StB Bernd Keller

Die dauerhafte Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) nahe der „Null-Linie“ hat in der deutschen Wirtschaft „tiefe Spuren“ hinterlassen, die in den Unternehmensbilanzen nachverfolgt werden können. Die Abbildung der Pensionszusagen an Arbeitnehmer als wichtiger Durchführungsweg der betrieblichen Altersversorgung über Pensionsrückstellungen ist wegen seiner langfristigen Ausrichtung besonders von der Niedrigzinsphase betroffen. Der Handelsgesetzgeber hat kürzlich reagiert und ab 2016 (wahlweise auch bereits 2015) die Durchschnittsbildung für den diskontierungsrelevanten Marktzins von sieben auf zehn Jahre verlängert. Dies reduziert den Zuführungsaufwand für Pensionsrückstellungen in der Handelsbilanz. In § 6a EStG besteht dagegen seit 1981 ein fixer Diskontierungsfaktor von 6%, der völlig realitätsfern ist und zur stillen Lastenbildung in der Steuerbilanz zwingt. Insoweit zahlen die Unternehmen Ertragsteuern auf