Unionsrechtskonforme Auslegung des § 10 Abs. 5 UStG
BMF, Schreiben vom 23.02.2016 – III C 2 – S 7208/11/10001 [2016/0119987]
Inhaltsübersicht
- I. Deckelung der Bemessungsgrundlage auf marktübliches Entgelt
- II. Grundsätze des BFH-Urteils vom 05.06.2014 – XI R 44/12
- III. Änderung des UStAE
- IV. Anwendung
I. Deckelung der Bemessungsgrundlage auf marktübliches Entgelt
Der EuGH (Urteil vom 29.05.1997 – Rs. C-63/96, Skripalle, BStBl. II 1997 S. 841 = RS0845299) sowie nachfolgend der BFH (Urteile vom 08.10.1997 – XI R 8/86, BStBl. II 1997 S. 840 = DB 1998 S. 44; vom 07.10.2010 – V R 4/10, BStBl. II 2016 S. xxx = DB 2011 S. 800 und vom 19.06.2011 – XI R 8/09, BStBl. II 2016 S. xxx = DB 2011 S. 2474) haben entschieden, dass die Anwendung der Mindestbemessungsgrundlage nach § 10 Abs. 5 UStG voraussetzt, dass die Gefahr von Steuerhinterziehung oder -umgehungen besteht. Hieran fehlt es im Ergebnis, wenn die USt für Lieferungen oder sonstige Leistungen an eine in § 10 Abs. 5 UStG benannte Person höher wäre als für vergleichbare Umsätze mit Endverbrauchern.